Cradle to Cradle (C2C) – von der Wiege zur Wiege

WARUM BESCHÄFTIGT UNS DIESES THEMA GENAU JETZT?

Die Corona Krise zeigt uns deutlich, dass wir Menschen Teil der Natur sind und nicht umgekehrt. Wir können uns nicht mehr erlauben nicht hinzusehen und still hinzunehmen, welche Schäden wir täglich der Umwelt – Mutter Erde – antun/zumuten. Corona ist im Vergleich zum Klimawandel, der wie ein Tornado auf uns zuweht, eine leichte sanfte Brise, die unsere Wange streichelt. Wir brauchen sofort Lösungen, die uns C2C liefert.

WORUM GEHT’S BEI CRADLE TO CRADEL (C2C)
WIE FUNKTIONIERT DAS PRINZIP?

Das C2C-Konzept wurde von Prof. Dr. Michael Braungart und der von ihm gegründeten Environmental Protection Encouragement Agency (EPEA) geprägt, beginnend mit der Entwicklung von Life-Cycle-Assessments in den späten 1980ern.

Das Vorbild von C2C ist die Natur. In der C2C-Vision zirkulieren alle Materialien – biologische und technische – in geschlossenen Kreisläufen und Produkte sind so konzipiert, dass sie keine schädlichen Umweltauswirkungen haben.

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Cradle to Cradle bedeutet:

nützliche, vollständig recycelbare oder biologisch abbaubare Produkte und Produktionsweisen von höchster Qualität zu konzipieren

Es geht nicht darum weniger umweltschädliche Güter zu produzieren und Systeme und Produkte zu optimieren. Im Mittelpunkt stehen die Erzeugung von gesunden und sicheren Produkten, deren Qualität und Produktivität während des Lebenszyklus erhalten oder erhöht werden.

Die Kreislaufwirtschaft von C2C basiert auf drei Erkenntnissen, die sich aus der Beobachtung der Natur ableiten. Die zentrale Beobachtung ist, dass der Mensch das einzige Lebewesen ist, welches Abfall erzeugt. Im biologischen Kreislauf ist Abfall gleich Nährstoff, das heißt die Reststoffe eines Stoffwechselprozesses sind Ausgangspunkt für den Nächsten.

Dementsprechend werden bei C2C bereits bei der Entwicklung von neuen Produkten die Materialien so gestaltet, dass sie biologisch oder technisch wiederverwendbar sind. Die Fähigkeit zum Recycling wird von Anfang an eingeplant.

POTENTIAL/MÖGLICHKEITEN

Verbrauchsgüter, die aus biologischen Nährstoffen bestehen und während der Anwendung verschleißen, sind so designed, dass sie ungiftig kompostierbar sind und wieder in den biologischen Kreislauf eingespeist werden können. In Gebrauchsgütern sind nur technische Nährstoffe enthalten, die für die Umwelt unschädlich sind und sich weiterverwenden lassen. Die Qualität der Materialien wird während der Produktionszyklen aufrecht erhalten oder durch Wissensaufbau und Vernetzung zwischen Akteuren der Produktionskette sogar erhöht („upcycling“).

WELCHE VERÄNDERUNG BRAUCHT ES?

Nach dem ursprünglichen Konzept von Braungart und McDonough bleiben die Gebrauchsgüter im Eigentum der Hersteller und werden von den Nutzern geleast. Somit wird der Konsument von der Verantwortung für fachgerechte Entsorgung enthoben, während der Produzent für die Wiederverwendung der Nährstoffe zuständig ist.

In einer weiteren Anlehnung an die Natur nutzt C2C Sonnenenergie als zentrale Energiequelle, weil sie theoretisch maßlos verwendet werden kann. Eine weitere Beobachtung aus der Natur ist, dass Diversität zu erhöhter Resilienz führt. In diesem Sinne sollen bei C2C menschliche Systeme auf lokale Voraussetzungen und Bedürfnisse abgestimmt sein.

C2C ist ein Konzept, das schadstofffreie und umweltverträgliche Materialen einsetzt und damit Produkte erzeugt, die unbedenklich für Gesundheit und Umwelt sind. Es geht nicht um das Sparen von Ressourcen, sondern um deren intelligente Verwendung in Kreisläufen.

BLICK AUS DER ZUKUNFT

Ich freue mich ihnen hier mitteilen zu können, dass wir gar nicht in die Zukunft blicken brauchen, denn in den letzten Jahren wurden schon eine Vielzahl von Produkten nach dem C2C-Prinzip hergestellt. Neben Produkte für die Baubranche, Fußbodenbeläge, Verpackungen für Kosmetikbranche, Drucksorten und Stiften sind die Textilien mein absolutes Lieblingsprodukt aus der C2C Produktvielfalt.

Das T-Shirt der Marke Trigema hergestellt aus einem kompostierbaren Bio-Baumwollstoff hat mein Werbeartikelherz sofort erobert. Versehen mit umweltfreundlichen Druckfarben kann dieses T-Shirt der Fast Fashion Industrie die Stirn bieten. Der Kompostierungsvorgang benötigt ca. 6. Monate (je nach Bodenbeschaffenheit).

Im Juni wurde eine neue Cradle to Cradle Certified TM Textilkollektion aus reiner Bio-Baumwolle - vom Stoff übers Garn bis zum Label - bestehend aus T-Shirt, Polo. Hoodies und Mund-Nasen-Schutz von einem weiteren Hersteller präsentiert. Gemäß dem kreislaufbasierenden C2C-Prinzip sind alle eingesetzten Materialien am Ende der Nutzungsphase biologisch abbaubar.

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In meinem nächsten Blogbeitrag erzähle ich euch von alternativen Materialien, die wir in unserem Produktsortiment haben.

Bleibt drann, ich freue mich auf euch!

Eure Kathrin

 

Weiterführende Quellen und Links McDonough, William, Braungart, Michael (2002). Cradle to Cradle: Remaking the Way We Make Things. North Point Press: New York. Cradle to Cradle Network (2012). Cradle to Cradle: Theoretical Framework. http://www.c2cn.eu/sites/default/files/C2C_theor_framework.pdf (16. Juli 2012). C2C Österreich (2012). Cradle to Cradle Design Österreich, http://www.cradletocradle.com/ (16. Juli 2012). EPEA (2012). Internationale Umweltforschung GmbH, http://www.epea.com (16. Juli 2012).

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